Samstag, 19. Januar 2013

Zeitungsaufruf.

Ich schreibe zwischen durch für unsere Lokalzeitung als freie Mitarbeiterin, was mir sehr viel Spaß macht. Dieser 'Artikel', was viel mehr ein Aufruf ist, wurde letzens in dieser Zeitung veröffentlicht. Auf dem Titelblatt, was mich übrigends sehr stolz macht :D :D ok ok, ich weiß es ist eine Lokalzeitung und bla, aber für mich war das schon etwas Besonderes. Also zu dem Auftrag: ich hatte die Aufgabe einen Aufruf zuschreiben um die neugegründete Obdachlosenhilfe zu unterstützen. Dies ist die 'Vorschrift' des Artikels, daher die Rechtschreibfehler. Den Anfang habe ich noch einmal geändert, aber dies war der ursprüngliche Artikel. Ich habe von der Zeitung das recht bekommen, diesen Artikel hier zu veröffentlichen, musste allerdings die Telefonnummer (was mehr als offensichtlich ist :D) ändern.



Neulich bumelte ich ein wenig mit meiner Freundin in der Stadt. Es war verdammt voll, ich denke mal das nach Weihnachten viele Leute Sachen umtauschen oder geschenkte Gutscheine oder Geld verprassen wollten. Zumindestens war es proppen voll. Und immer zwischendurch sah man Obdachlose auf der Straße sitzen und die Leute gingen an ihnen vorbei ohne ihnen eines Blickes zu würdigen, viele wanden den Blick verlegen ab.
Aber klar, wer kennt das Gefühl nicht? Man weiß nicht genau, wo man hingucken soll, weil ... warum eigentlich? Ich weiß es nicht, ich denke man weiß einfach nicht wie man damit umgehen soll und probiert daher so zu tun, als würde man es nicht bemerken nicht sehen. Doch muss es nicht schrecklich sein, wenn alle Leute den Blick von dir abwenden? Was muss das für ein Gefühl sein? Scham, Pein oder ist man dankbar nur nicht mit einem arroganten und herablassendem Blick bedacht zu werden? Oder ist es einem sogar gleichgültig. Egal? Egal, weil einem eh alles egal ist, was noch passiert. Weil man die Perspektive verloren hat? Weil man nicht mehr weiß was man mit seinem Leben und der Welt anfangen soll? Flüchten sich deshalb so viele Obdachlose in Alkohol und Drogen? Um der Sinnlosigkeit des eigenem Lebens zu entkommen? Wie viele von ihnen hoffen noch auf Besserung, auf eine zweite Chance oder eine dritte oder vierte? Wie viele von ihnen hoffen überhaupt noch? Ist es dann nicht unsere Aufgabe, als Menschen, die im Leben stehen und noch Möglichkeiten haben aus unserem Leben etwas zu machen, Hoffnung zu geben?
'Es fühlt sich an, als wäre man unheilbar krank. Alle Leute halten Abstand, als wäre es ansteckend. Keiner kommt helfen, weil alle denken, es ist zu spät für mich. Das schmerzt.', so ein Obdachloser, der vor 2 Jahren aufgrund von Stellenabbau seinen Job verlor.

Stellen sie sich ihr Leben vor. So, jetzt ohne Auto. Ohne Job. Ohne Fernseher. Ohne Laptop. Ohne Haus. Ohne Familie. Ohne Toilette. Ohne Essen. Ohne Trinken. Ohne Wärme. Ohne Decke. Ohne Kleidung. - Ohne Hoffnung? Was bliebe ihnen dann      noch? Was würde ihnen im Leben noch bleiben?

Und wenn sie wissen, sie könnten die Menschen aus dieser Situation befreien, ihnen helfen und einen Weg zurück ins Leben ermöglichen, würden sie es tun? Wären sie bereit den Blick nicht abzuwenden? Ihnen den gleichen Respekt entgehen zu bringen wie allen anderen Menschen auch? Den das haben sie verdient, weil es oft das letze ist was ihnen bleibt: Respekt! Allein das kann schon helfen.
Sie wollen mehr tun? mehr helfen? Melden sie sich unter 0123454321. Mit wenig, viel erreichen! Schon 10€ reichen um den Obdachlosen eine Berufsberatung und ein anständiges Outfit für ein Bewerbungsgespräch bereitzustellen. 10€ um einem Menschen, den Weg zurück ins Leben zu ermöglichen. Sie haben nichts zu verlieren, aber ein anderer viel zu gewinnen.

Schauen Sie nicht weg!

2 Kommentare:

  1. Ogott, ich weiß,voll spät, aber...najaa:D oha luce, das war echt guut!! Du kannst schön schreiben, könnte mir dich als autorin oder so gut vorstellen:) na ich würde was du schreibst aif jeden fall lesen!! Liebste grüße Linh hihi

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  2. Heho! Das ist echt super! Wie ist es zu dieser Lucy-bei-der-Zeitung Geschichte gekommen?
    Auch Liebe Grüße von mir :)

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